PFORZHEIM. Morgen beginnt der Ramadan, der heilige Monat der Muslime. Ab etwa 4 Uhr morgens werden gläubige Muslime in Pforzheim bis zum Sonnenuntergang nichts essen oder trinken.
„Das Fasten ist die dritte von fünf Säulen im Islam“, erklärt Halil Sahin, Dialogbeauftrager der Fatih-Moschee. „Das Fasten ist sowohl in den vorislamischen Religionen als auch im Islam ein Gebot.“ Das eigentliche Ziel des Fastens sei es, Gottes Anerkennung zu erlangen. Die Fastenzeit endet am 27. Juli. „Da sich Sonnenaufgang und -untergang täglich ändern, gibt es keine einheitliche Uhrzeit.“ Stattdessen gebe es Ramadankalender für jeden Haushalt.
„Muslime, egal ob Mann oder Frau, sollten ab der Pubertät fasten“, so Sahin. Es gebe jedoch Ausnahmen: zum Beispiel Schwangere, Kranke oder Menschen auf Reisen. Man dürfe sich durch das Fasten keinen Schaden zufügen. „Für mich selbst ist das Ganze eine Frage der Selbstbeherrschung“, sagt Sahin. „Wenn der Mensch sich selbst beherrschen kann, ist dies sicherlich machbar.“ Durch das Fasten könnten die Muslime die Situation hilfebedürftiger Menschen besser nachvollziehen. Humane Werte wie Hilfsbereitschaft würden in den Vordergrund gebracht.
Während des Ramadan gibt es täglich das gemeinsame Fastenbrechen nach dem Sonnenuntergang in der Fatih-Moschee, wo alle bedürftigen Menschen – egal welcher Religion sie angehören – kostenfrei eine warme Mahlzeit zu sich nehmen können. pm/pz
Quelle: Pforzheimer Zeitung - FREITAG, 27. JUNI 2014 - NUMMER 145