STELLUNGNAHME ZU DEN ÄUßERUNGEN DER GEPLANTEN MUSLIMISCHEN KINDERTAGESSTÄTTE IN PFORZHEIM

In den vergangen Tagen konnten wir durch die regionalen Medien verfolgen, dass sich einige politische Parteien und Institutionen öffentlich gegen eine muslimische Kindertagesstätte in unserer Stadt positionierten. Wir weisen gerne darauf hin, dass sich für die geplante muslimische Kindertagesstätte in Pforzheim die DITIB bislang nicht als Rechtsträger aufgestellt hat.

 

Wir, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (kurz: DITIB), arbeiten hinsichtlich eines Anliegens eng mit dem Amt für Religiöse Angelegenheiten der Türkei (kurz: Diyanet) zusammen: wir bitten sie um Religionsgelehrte. Eine Aufsicht oder gar Kontrolle seitens der Diyanet ist lückenlos auszuschließen. Wir sind somit nach dem deutschen Vereinsrecht gegründet worden und bekennen uns bei unserer Ehrenamtstätigkeit zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Schwierigkeit liegt eher darin, dass wir von deutscher Seite noch nicht als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt worden sind und es uns deswegen nicht möglich ist, unsere Rolle als muslimische Religionsgemeinschaft in unserer Gesellschaft vollständig wahrzunehmen.

 

Die religiöse und kulturelle Vielfalt sollte von unserer Gesellschaft, in der wir gemeinsam leben, wahrgenommen werden. Entsprechend dieser Vielfalt gibt es in vielen Bundesländern neue Entwicklungen. Es werden Staatsverträge mit muslimischen Religionsgemeinschaften abgeschlossen. In Hessen zum Beispiel wurde die DITIB Landesreligionsgemeinschaft offiziell Kooperationspartner für den islamischen Religionsunterricht und die Belange der Muslime in Hessen anerkannt. Oder aber auch in diesem Zusammenhang die produktive, bereits existierende muslimische Kindertagesstätte „Lalezar“, welche die Vielfältigkeit des reibungslosen Zusammenlebens der Stadt Mannheim seit etwa zwei Jahren in den Vordergrund stellt. Sie fungiert unter der Trägerschaft einer muslimischen Religionsgemeinschaft: der DITIB.

 

Woher sich die Institutionen und Parteien die Kooperation abgeleitet haben, ist auch nach dem gemeinsamen Gespräch mit Bürgermeisterin Monika Müller unklar.

 

 

Halil Sahin

Generalsekretär der DITIB Fatih Moschee Pforzheim