OB Gert Hager: Integration ist keine Einbahnstraße


2013-01-13


Beim Neujahrsempfang nimmt Oberbürgermeister Gert Hager alle Seiten in die Pflicht. In Pforzheim leben Menschen aus über 140 Nationen. Da sei Integration keine Einbahnstraße.

 

Ganz ins Zeichen des Miteinander und Füreinander hat Oberbürgermeister Gert Hager gestern seine Neujahrsansprache im wie immer voll besetzten CongressCentrum vor normalen Bürgern wie hohen Vertretern von Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Kirchen gestellt. Natürlich ging Hager auf sein und der Stadt ehrgeizigstes Projekt ein – den Masterplan, unter anderem vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Gegebenheiten. Auch auf Amazon musste das Stadtoberhaupt mit wenigen Sätzen reagieren. Hager: „Wann wurden zuletzt in Pforzheim aus dem Stand heraus mehrere hundert unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen?“ Rund 500 Arbeitnehmer hätten einen festen Job gefunden, für „viele weitere gibt es längere Befristungen – zählt das gar nicht?“

 

Gegen Parallel-Gesellschaft

 

Ausführlich müsse man diskutieren über ein Thema, das über Pforzheims Zukunft entscheide: Integration. Dies könne Eingliederung von Arbeitslosen, Behinderten, Alten bedeuten – aber angesichts der Tatsache, dass es in Pforzheim Angehörige aus über 140 Nationen gebe und drei Viertel der bis zu Dreijährigen einen Migrationshintergrund hätten, sei die Eingliederung dieser Menschen die größte Herausforderung. Hager nimmt beide Seiten in die Pflicht: die, die aufnehmen und die, die aufgenommen werden wollen. Hager: „Ich erwarte von jedem, der bei uns lebt, die wahrhafte Anerkennung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und die Akzeptanz der Werteordnung unseres Landes und unserer Gesellschaft“ – eine klare Absage an so genannte Parallel-Gesellschaften.

 

Neben den Bürgermedaillen – in Vertretung für ihren erkrankten Mann, den herausragenden Kraftsportler Winfried Hartmann, nahm dessen Ehefrau Karin die Auszeichnung entgegen – überreichte Hager Stadtrat Gerhard Sonnet namens des Städtetags Baden-Württemberg das Verdienstabzeichen in Gold mit Lorbeerkranz für 40-jährige Gemeinderatstätigkeit. Sonnet stehe für „überaus großen ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle unserer Stadt“.

 

Quelle: Pforzheimer Zeitung