Tag 18 im islamischen Fastenmonat Ramadan: Die Uhr zeigt 20:44 Uhr an, allmählich verschwindet die Sonne hinter den Kuppeln der Fatih Moschee an der Eutinger Straße. Für die Mitglieder der türkischen Gemeinde heißt es Zeit für die erste Mahlzeit nach etwa 17 Stunden.
Seit Anfang August verzichten Muslime von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Speis und Trank. Wie sie den Ramadan erleben? Die türkische Gemeinde möchte aufklären und lud Ehrengäste aus Verwaltung, anderer Religionen und Vereinen zum alljährlichen Fastenbrechen in die Moschee.
Mehrere Helferinnen und Helfer, darunter die Frauengruppe der Moschee, kümmerten sich um das leibliche Wohl der Gäste.
In muslimischen Ländern gehe es während des Ramadan lebhafter zu, erzählt Yilmaz Aydin. Aber Probleme habe er wegen des Fastens in Deutschland noch nicht gehabt. Auch wenn die Kollegen bei der Arbeit essen und trinken würden, das Verlangen nach Nahrung überkomme ihn nicht: "Das ist eine Sache von Selbstdisziplin." Seine Kollegen würden sein Fasten akzeptieren und die Arbeit sei zugleich eine gute Ablenkung, sagt Aydin.
"Gezwungen wird niemand. Jeder muss für sich persönlich entscheiden, ob er fastet oder nicht", sagt Rukan Yabanci. Er ist Schatzmeister des Vereines DITIB in Pforzheim.
Die nächste Mahlzeit wird Yabanci, der satt und zufrieden am nun leeren Tisch per Handy eine E-Mail beantwortet, in wenigen Stunden nachts um drei zu sich nehmen, sich dann wieder schlafen legen und erst am nächsten Abend wieder essen und trinken. "Es ist alles eine Frage der Selbstbeherrschung."
Am nächsten Tag beginnt für ihn und die anderen etwa 400 Mitglieder der muslimischen Gemeinde in Pforzheim das geduldige und beharrliche Warten auf den Sonnenuntergang in der Fatih Moschee erneut.
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