Das Szenario zum Kurzfilm „Halbmond: abnehmend“ von Arto Sebastian rüttelt auf: Dutzende Schaulustige haben sich vor der Moschee versammelt, denn die Bauarbeiter sind bereits angerückt, um das Glaubenshaus abzureißen. Zwei Jugendliche türkischer Herkunft leisten Widerstand, während sie von der Polizei abgeführt werden. Als sich die Pforzheimer Moschee in einen Drehort verwandelte, war am Wochenende einiges los.
Arto Sebastian ist seit 2009 Regiestudent an der Filmakademie Baden- Württemberg in Ludwigsburg und ist seit 2007 auch Inhaber und Geschäftsführer der Produktionsfirma „Die Generale Film + Performance.“ In Zusammenarbeit mit Produktionsleiters Rocco Simon Coufin, entsteht nun sein Kurzspielfilm „Halbmond: abnehmend“. Erzählt wird die Geschichte einer Kleinstadt, in der eine Moschee abgerissen werden soll, um dort das Städtische Schwimmbad wieder aufzubauen. Für einige ist das nur eine Formalität, für andere ein unbequemes Ärgernis, für ein paar wenige ein Symbol der Unterdrückung anderer Kulturen und Religionen – ein Attentat auf die Freiheit. „Halbmond: abnehmend“ wirft einen Blick in den Alltag der unterschiedlichsten Menschen und zeichnet durch diese Art von Gesellschaftsportrait eine düstere Zukunftsvision. Die Pforzheimer Moschee wird also später im Film eine sehr wichtige Rolle spielen. Sie wurde ausgewählt, weil sie zu einer der schönsten im Umkreis zählt. „Wir freuen uns, dass wir die Räumlichkeiten für den Dreh zur Verfügung stellen durften“, sagte Schatzmeister Rukan Yabanci. Mit ihrem Minarett und der Kuppel biete sie eine tolle Kulisse.
Kampf gegen Moschee-Abriss
Bereits um 7 Uhr am Samstag begannen die Aufbauarbeiten. „Vor der Moschee wurde viel Baumaterial bereitgestellt, da heute die Außendreharbeiten entstehen“, so Yabanci.
Unter den Statisten warteten auch einige Pforzheimer auf ihren Einsatz. Dirk Förstel, der einen der Bauarbeiter verkörpert, gehörte dazu. „Normalerweise bin ich Gas- und Wasser- Installateur.
Einen Bauarbeiter zu spielen, macht mir aber auch sehr viel Freude“, so Förstel. Aufgeregt sei er nicht, aber das komme bestimmt noch, sobald die Kamera „Aufnahme“ anzeige. Ein Gemeindemitglied,
das im Film verhindern möchte, dass die Moschee abgerissen wird, spielte am Wochenende Halil Sahin. Der 16-Jährige kam durch seine Gemeinde dazu, am Dreh mitzuwirken und nahm, als ihn die
Polizisten abführten, seine Rolle sehr ernst.
„Ich habe vorher noch nie in einem Film mitgespielt. Das ist jetzt eine ganz neue Erfahrung für mich“, erzählte er. Auch berühmte Schauspieler werden dort einen Gastauftritt haben, so wie
„Tatort“-Schauspieler Michael Lott oder Markus Tomczyk von „Soko Köln“, der eine Hauptrolle in „Halbmond: abnehmend“ übernehmen wird.
Auch Elmira Rafizadeh ist dabei, die bereits bei „Der letzte Bulle“ mitwirkte. Zwei Tage wurde an der Moschee gedreht. Dass der Film später gerade mal 20 Minuten dauern soll, zeigte, wie viel
Arbeit hinter solch einem Projekt steckt.
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