Woche der Brüderlichkeit: Mehr Respekt für die Religion


Foto: Sahin
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Es ist gut, dass es die Woche der Brüderlichkeit gibt, denn in einer Stadt wie Pforzheim, in der der Migrantenanteil immer größer wird, nehmen kulturelle Vielfalt, aber auch Ängste zu. Deshalb ist es wichtig, darüber zu reden und zu schreiben“, sagte PZ-Chefredakteur Magnus Schlecht Dienstagabend, zur Eröffnung des Trialogs im PZ-Forum.

 

Mit Franziska, Gökce, Lea, Benjamin, Muhammed und Michael hatten sich junge Erwachsene der drei großen monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam zusammengefunden, um über ihren Glauben und das von ihnen selbst gewählte Thema „Bleibt noch Zeit für Religion?“ zu sprechen. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Pastoralreferent Tobias Gfell. Unter den zahlreichen Zuhörern war auch Kulturreferentin Isabel Greschat, die das Projekt seitens des Kulturamts unterstützte.

 

Viele Publikumsfragen

Angeleitet von Gfell, erzählten die jungen Gläubigen zunächst von ihren Gemeinden und den Aufgaben, die sie dort übernehmen. So sind beispielsweise Gökce und Muhammed in der Fatih-Moschee in Eutingen Dialogbeauftragte und bieten unter anderem Führungen durch die Moschee an.

Auf die Frage, woran man äußerlich erkennen könne, dass er dem Judentum angehöre, antwortete Michael Suliman: „Vielleicht daran, dass ich koscher esse und – wenn man Klischees Glauben schenken möchte – an meiner langen Nase.“ Und seine Glaubensschwester Lea antwortete: „Man sieht nicht, dass ich Jüdin bin. Ich sehe doch aus wie jeder.“

Das Fest der Sündenvergebung, das Osterfest, da waren sich die beiden Christen Benjamin und Franziska einig, sei im christlichen Kalender das Wichtigste. „Ostern an Karfreitag mitzubegehen, das finde ich immer wieder sehr aufregend“, sagte die Ministrantin.

 

Vom Publikum auf den Grund für die nach Geschlechtern getrennten Gebetsräume angesprochen, erklärte Muhammed, es gehe beim Gebet vor allem um Einkehr und Konzentration. „Jetzt stellen Sie sich mal vor, eine Dame im Rock wirft sich in der Moschee vor ihnen zum Gebet nieder, das kann schon zu leichten Konzentrationsstörungen führen, würde ich sagen.“

Gökce Tatar sagte zum Abschluss der Veranstaltung, sie wünsche sich vor allem eines von der Gesellschaft, nämlich mehr respektiert zu werden. Denn sie trage zwar aus Überzeugung ein Kopftuch, aber sie sei dennoch eine Pforzheimerin und ein Teil der Stadt.

 

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